Sanft, bunt, wirksam?
Taping – diese farbenfrohen elastischen Streifen gehören heute zur Grundausstattung vieler Praxen. Ob bei Schmerzen, Verspannungen oder Instabilitäten: Tapes sollen den Körper entlasten, die Bewegung unterstützen und den Heilungsprozess fördern. Doch was steckt wissenschaftlich dahinter?
Wie funktioniert Taping eigentlich?
Kinesiologisches Tape ist ein dehnbares Baumwollgewebe mit Acrylkleber. Aufgebracht auf die Haut erzeugt es eine leichte Zugwirkung – das kann laut Theorie:
- die Haut anheben,
- die Mikrozirkulation verbessern,
- den Lymphfluss anregen
- und über sensorische Reize Muskelketten aktivieren.
In der Praxis wird Taping oft eingesetzt bei:
- Rückenschmerzen
- Verspannungen im Nacken
- Schulterinstabilität
- Knieproblemen oder Sportverletzungen

Was sagt die Forschung?
Die Studienlage ist gemischt:
- Kurzfristige Effekte wie Schmerzlinderung oder Beweglichkeitsverbesserung werden regelmäßig beobachtet (Kalron et al., 2013, Williams et al., 2012).
- Langfristige Effekte sind oft nicht stärker als bei Placebo oder konventionellen Maßnahmen (Cochrane Review 2019).
- Dennoch berichten viele Patient:innen von einem subjektiv positiven Einfluss – gerade bei chronischen Beschwerden oder in Kombination mit Bewegungstherapie.
Ein interessanter Aspekt: Taping scheint weniger über „Mechanik“, sondern vielmehr über das ZNS und propriozeptive Rückmeldung zu wirken – also über das Körperschema.
Wann ist Taping sinnvoll?
Taping eignet sich besonders:
- ergänzend zur Physiotherapie, z. B. nach aktiven Mobilisationsübungen
- zur Alltagsunterstützung, etwa bei Haltungskorrekturen
- bei Sportler:innen, zur Reizdosierung und Prävention
Nicht geeignet ist Taping bei:
- offenen Wunden, Hauterkrankungen, Allergien gegen Acryl
- tiefen Venenthrombosen oder schwerer Herzinsuffizienz
Fazit: Mehr als Placebo?
Taping ist keine Wundermethode – aber oft ein wertvolles Tool im Praxisalltag. Es verbindet körperliche Aktivierung mit sensorischer Wahrnehmung und motiviert viele Patient:innen, sich wieder mehr zu bewegen.
Und: Es ist kostengünstig, nebenwirkungsarm – und mit etwas Übung gut integrierbar in viele Therapiekonzepte wie Faszienbehandlung, Triggerpunkttherapie oder Schmerztherapie.
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