đŸŒ€đŸ” Was ist Cupping eigentlich? – Klarer Blick fĂŒr Heilpraktiker

Ein Beitrag von Harvard Health aus dem Jahr beleuchtet auf nĂŒchterne und klare Weise, was Cupping (Schröpfen) bewirken soll – und was nicht. WĂ€hrend die traditionelle Methode seit Tausenden von Jahren Anwendung findet, ist ihre Wirkungsweise aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht eindeutig geklĂ€rt Harvard Health. Allgemein gibt es hier noch Raum fĂŒr bessere Studien-Designs. Es ist wirklich schade, dass hier so wenig geforscht wird.

Herkunft & Anwendung

Cupping ist eine alte Heilmethode, die in China, dem nahöstlichen Raum und Ägypten eingesetzt wurde. Dabei werden GlĂ€ser (oder moderne Silikon-/Kunststoffbecher) mit Unterdruck auf die Haut gesetzt. Ziel ist es:

  • die Blutzirkulation in den behandelten Bereichen zu erhöhen,
  • Qi-Stagnationen zu lösen und
  • pathogene Faktoren auszuleiten

Besonders vertreten sind die Varianten Dry Cupping (ohne Blutentnahme) und Wet Cupping (mit leichtem Hautschnitt zur gezielten Blut-Freisetzung) Wikipedia.


Was sagt die Forschung?

  • Eine große Review aus 2023 zeigt Hinweise auf Linderung bei muskuloskelettalen Beschwerden – etwa Nacken- oder RĂŒckenschmerzen – doch die StudienqualitĂ€t sei ĂŒberwiegend niedrig
  • Eine 2022-Analyse deutet darauf hin, dass besonders Wet Cupping bei RĂŒckenschmerzen bessere Effekte erzielt als Dry Cupping
  • Allgemein gilt: wissenschaftlich belastbare Beweise fehlen, da Studien oft schlecht kontrolliert oder unzureichend placebokontrolliert sind Harvard HealthWikipedia.

Tradition trifft moderne Wirkrichtungen

Aus naturheilkundlicher Sicht lÀsst sich ableiten:

  • Der Unterdruck löst mikroskopische Blutungen, was Haut, Gewebe und Kreislauf stimulieren kann – Ă€hnlich einem Tieflagerungs-Effekt fĂŒr stagnierende Energien
  • Die Therapie kann als Teil eines ganzheitlichen Behandlungsplans dienen – insbesondere bei Verspannungen und SchmerzzustĂ€nden

Hinweise fĂŒr Heilpraktiker:innen

ThemaEmpfehlung
AnwendungCupping als ErgĂ€nzung, nicht Ersatz – insbesondere in Kombination mit Akupunktur, Massage, Phytotherapie oder Bewegungstherapie
AufklĂ€rungPatienten ĂŒber mögliche Nebenwirkungen wie HautverfĂ€rbungen, leichte BlutergĂŒsse oder seltene Infektionen informieren
QualitÀtsstandardNur saubere, zugelassene Cups verwenden und hygienisch, anatomisch korrekt arbeiten
KontraindikationenBei Schwangerschaft (bes. Abdomen), Hauterkrankungen, Blutgerinnungsstörungen zurĂŒckhaltend sein
WeiterbildungFortbildungen zur Technik, Varianten (dry, wet, running) und Punktwahl regelmĂ€ĂŸig besuchen

Fazit

Cupping ist eine uralte Methode, die inzwischen weltweit genutzt wird – besonders im Kontext der Naturheilkunde. Die wissenschaftliche Evidenz ist jedoch nicht eindeutig und zeigt bestenfalls moderate Effekte bei bestimmten Beschwerden.

FĂŒr Heilpraktiker:innen bedeutet das: Klarheit, Sicherheit und reflektierte Anwendung sind entscheidend. Wer seine Patienten umfassend informiert, achtsam behandelt und konstitutionelle Gegebenheiten berĂŒcksichtigt, kann die Methode sicher und wirkungsvoll einsetzen.


Quelle:
Harvard Health Blog (2016): What exactly is cupping? Wikipedia Harvard Health


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