đŸ‘©đŸŒâ€đŸ€â€đŸ§‘đŸŸWenn GegensĂ€tze sich anziehen? Warum sich Menschen mit psychischen Erkrankungen oft Ă€hnliche Partner wĂ€hlen

Eine aktuelle internationale Studie hat herausgefunden, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen hĂ€ufig Partner finden, die Ă€hnliche oder sogar dieselben Diagnosen haben – und das quer durch Kulturen und Generationen.

Was steckt hinter der Studie?

Forschende analysierten Gesundheitsdaten von ĂŒber 14,8 Millionen Menschen aus Taiwan, DĂ€nemark und Schweden. Untersucht wurden neun hĂ€ufige psychische Störungen – darunter Depression, Angst, bipolare Störung, Autismus, ADHS, Zwangsstörungen, Schizophrenie, Substanzgebrauchsstörungen sowie Anorexia nervosa.

Das Ergebnis war eindeutig: Wenn ein Partner eine der genannten Diagnosen hatte, war die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass der andere Partner ebenfalls eine psychische Erkrankung diagnostiziert bekam – hĂ€ufig sogar dieselbe.

Dieser Trend ist universal

Die Beobachtung gilt ĂŒber LĂ€ndergrenzen hinweg: Ob in Asien oder Nordeuropa – das Muster blieb konsistent. Sogar ĂŒber Generationengrenzen hinweg, fĂŒr Personen geboren zwischen den 1930er‑ und den 1990er‑Jahren, zeigte sich: Mit jeder Dekade nahm die Wahrscheinlichkeit zu, dass Paare dieselbe Diagnose teilten.

Was könnte das erklÀren?

Die Forschenden schlagen drei mögliche ErklÀrungen vor:

  1. Assortative Partnerwahl: Menschen fĂŒhlen sich eher zu Menschen hingezogen, die Ă€hnliche Erfahrungen und Lebenssituationen haben – gemeinsame psychische Herausforderungen schaffen möglicherweise ein GefĂŒhl tieferem gegenseitigem VerstĂ€ndnis.
  2. Konvergenz durch das gemeinsame Leben: Im Laufe der Zeit könnten sich Partner zunehmend in psychischer Hinsicht angleichen – durch gemeinsamen Stress, Lebensstil und geteilte Umwelt.
  3. EingeschrĂ€nkte Partnerwahl: Die gesellschaftliche Stigmatisierung psychischer Erkrankungen kann den Kreis potenzieller Partner:innen einschrĂ€nken und indirekt Ă€hnliche Paarkonstellationen begĂŒnstigen 

Eine besonders wichtige Beobachtung: Kinder von Eltern mit derselben psychischen Erkrankung haben ein doppelt so hohes Risiko, spĂ€ter dieselbe Erkrankung zu entwickeln – insbesondere bei genetisch stark beeinflussten Erkrankungen wie Depression, bipolaren Störungen oder Schizophrenie.


Was bedeutet das fĂŒr die naturheilkundliche Praxis?

Dieser Befund ist fĂŒr Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker besonders relevant, wenn es um Familienberatung, PrĂ€vention und ganzheitliche Konzepte geht:

  • Systembegleitung statt Einzeltherapie: Das Umfeld, vor allem auch Partnerbeziehungen, haben einen starken Einfluss auf psychische Belastungen. Therapien sollten beide Partner und die familiĂ€re Dynamik einbeziehen.
  • FrĂŒherkennung und gezielte Beratung bei Familienplanung: Wenn beide Elternteile betroffen sind, kann ein gezieltes Monitoring der Kinder hilfreich sein – PrĂ€ventionsmaßnahmen können frĂŒhzeitig greifen.
  • Ganzheitliche Strategien fördern Resilienz: ErnĂ€hrung, Bewegung, Stressmanagement, Entspannung (z. B. Meditation, Atemtherapie), pflanzliche Stimmungsregulatoren und körpersystemische Verfahren können unterstĂŒtzend wirken – besonders in Paar- oder Familiensetting.
  • Psychoedukation entstigmatisiert: AufklĂ€rende Informationen ĂŒber die Ursachen von psychischen Erkrankungen stĂ€rken VerstĂ€ndnis – bei Paaren und in der gesamten Familie.

Fazit

Diese großangelegte Studie zeigt: Menschen mit psychischen Erkrankungen heiraten ĂŒberdurchschnittlich oft Partner mit Ă€hnlichen Diagnosen – kulturenĂŒbergreifend und ĂŒber Jahrzehnte hinweg. Die Auswirkungen reichen bis in die nĂ€chste Generation und betonen die Bedeutung ganzheitlicher Begleitung.

Als Heilpraktiker:in können Sie durch partnerschaftsorientierte und prÀventive AnsÀtze entscheidend dazu beitragen, familiÀre Belastung zu reduzieren und gesundheitliche StabilitÀt zu fördern.


Quelle:
Mohana Basu & Nature magazine (2025): Spouses Tend to Share Psychiatric Disorders, Massive Study Finds, Scientific American – basierend auf Daten von Taiwan, DĂ€nemark und Schweden (Analyse von ĂŒber 14,8 Mio. Personen)


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